Ein einzigartiges Zusammentreffen traditioneller Instrumente und Rituale des nordamerikanischen Pueblo-Stammes der Zuni mit den Rahmentrommeln Murat Coşkuns.
Eine Kooperation von Tamburi Mundi und Le Festival des Sacrées Journées de Strasbourg
Die Zuni, die sich selbst A:shiwi nennen, sind ein indigenes Volk im Westen des US-Bundesstaates New Mexico. Ihr Hauptsiedlungsgebiet ist das Zuni Pueblo im Zuni River Valley nahe der Grenze zu Arizona. Mit rund 10.000 bis 12.000 Angehörigen gehören sie zu den kleineren, aber kulturell sehr eigenständigen Pueblo-Völkern Nordamerikas. Ihre Sprache, Shiwi’ma (Zuni), ist ein Sprachisolat, das heißt, sie ist mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt. Trotz der Dominanz des Englischen wird Zuni bis heute von einem Großteil der Bevölkerung gesprochen, und es gibt gezielte Programme zum Erhalt der Sprache.
Die Zuni gelten als Nachfahren der Ancestral Puebloans, die seit über 2000 Jahren in der Region leben. Bereits im 16. Jahrhundert stießen sie auf spanische Entdecker, als Francisco Vásquez de Coronado 1540 auf seiner Suche nach den sagenhaften „Sieben Städten aus Gold“ auf das Zuni-Dorf Hawikuh traf. Während der spanischen Kolonialzeit wurden die Zuni missioniert, leisteten aber auch Widerstand, etwa im Rahmen der Pueblo-Rebellion von 1680, in der viele indigene Gemeinschaften die Spanier aus der Region vertrieben.
Traditionell betrieben die Zuni Landwirtschaft, insbesondere den Anbau von Mais, Bohnen und Kürbissen, und entwickelten aufwändige Bewässerungssysteme entlang des Zuni River. Ihre Gesellschaft ist matrilinear organisiert, das heißt, Abstammung und Erbfolge verlaufen über die Mutterlinie. Religiöse und soziale Strukturen sind eng miteinander verknüpft. Die Zuni besitzen ein komplexes Ritualsystem mit zahlreichen Zeremonien, Tänzen und Festen, von denen das Shalako-Fest zu den bedeutendsten gehört. Zentral ist der Kachina-Glaube, in dem Geisterwesen als Mittler zwischen Menschen und der spirituellen Welt auftreten.
Auch heute spielt die Kunst eine zentrale Rolle in der Zuni-Kultur. Besonders bekannt sind sie für ihre Silberschmuckarbeiten mit Türkiseinlagen, Töpferei und Fetischschnitzerei, kleine Tierfiguren aus Stein, die spirituelle Schutzkraft besitzen. Diese Handwerkskunst ist zugleich ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, da sie im Kunsthandel international geschätzt wird.
Das moderne Zuni Pueblo ist eine selbstverwaltete indigene Gemeinschaft mit eigener Regierung, Schulen und kulturellen Einrichtungen. Trotz sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen – etwa Arbeitslosigkeit, Wasserknappheit und dem Erhalt der kulturellen Identität – bemühen sich die Zuni aktiv um die Bewahrung ihrer Sprache, Religion und Traditionen. Ihre Kultur verbindet auf einzigartige Weise alte religiöse und gesellschaftliche Strukturen mit den Anforderungen einer modernen Welt.


































